Wer heutzutage ein Auto kauft, darf sich nicht nur nach den tatsächlichen Angeboten und Preisen richten. Denn hinter vermeintlich attraktiven Automodellen können sich dauerhaft kostspielige Anschaffungen verbergen, die einem die sprichwörtlichen Haare vom Kopf fressen. Der folgende Beitrag widmet sich den Unterhaltskosten von Pkws und zeigt auf, auf welche regelmäßigen Ausgaben Käufer in spe auf jeden Fall achten sollten.
Welche Unterhaltskosten gibt es bei Kraftfahrzeugen?
Mit dem Anschaffungspreis eines Fahrzeugs ist es längst nicht getan. Schließlich muss das Auto zum einen getankt werden. Zum anderen kommen Steuern, Versicherung sowie geplante und ungeplante Reparaturkosten hinzu. Der nachfolgende Überblick zeigt auf, welche Unterhaltskosten auf Sie zukommen können.
Der Verbrauch
Der Verbrauch des Fahrzeugs sowie die aktuellen Spritpreise sind ein wichtiges Kriterium in Bezug auf die Unterhaltskosten eines Pkws. Ausschlaggebend sind hier zum einen die Spritpreise – auch langfristig betrachtet. Zum anderen der Verbrauch des Pkws, der maßgeblich von seinen Technologien, der Kraftstoffart sowie dem Hubraum abhängt. Wer ein Auto kaufen möchte, sollte diese Kriterien in Bezug auf seine individuelle jährliche Fahrleistung einplanen, um die Kfz Unterhaltskosten im Rahmen halten zu können.
Die Kfz-Steuer
Für nahezu alle in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge muss die sogenannte Kfz-Steuer entrichtet werden. Dabei handelt es sich um eine Abgabe, deren Höhe von Kraftstoffart, Hubraum und Schadstoffausstoß abhängt. Während Benziner bei dieser Form der Kfz-Unterhaltskosten relativ glimpflich davon davonkommen, muss für Dieselfahrzeuge – insbesondere ohne Rußpartikelfilter – deutlich mehr entrichtet werden. Die Berechnung der Steuern hängt vom Datum der Erstzulassung ab – die Grundlagen bilden entweder der Hubraum oder der Schadstoffausstoß.
Die Versicherung
Fahrzeuge müssen auf Deutschlands Straßen zumindest von einer Haftpflichtversicherung abgedeckt sein. Das mag für ältere und günstige Modelle ausreichend sein. Hat das Fahrzeug jedoch einen hohen Wert oder befindet es sich in Finanzierung oder Leasing, gehören Teilkasko und Vollkasko dazu. Wie teuer eine solche Versicherung dann ist, hängt vom Anbieter sowie verschiedenen Klassifizierungen ab:
- Schadenfreiheitsklasse: Auf diesen Hebel beim Beitrag der Versicherung hat der Fahrzeughalter einen direkten Einfluss. Unfallfreie Jahre erhöhen die Schadenfreiheitsklasse und senken damit die Beiträge.
- Typklasse: Bei der Typklasse handelt es sich um eine jährlich aktualisierte Angabe, die mit dem Fahrzeugmodell verbunden ist. Werden Fahrzeuge oft geklaut oder in Unfälle verwickelt, so steigt die Typklasse. Das kann großen Einfluss auf die Unterhaltskosten des Kraftfahrzeugs haben. Insbesondere Sportwagen oder luxuriöse Autos sind oftmals sehr teuer.
- Regionalklasse: Die Regionalklasse nimmt Bezug auf den Zulassungsort sowie die dortigen Diebstahl-, Unfall- und Schadens-Raten. Großstädte weisen in der Regel eine höhere Regionalklasse auf.
Das bedeutet, dass insbesondere die Typklasse eng mit dem Fahrzeugmodell verbunden ist. Wer sich ein Auto kaufen möchte, sollte sich also zwangsläufig auch mit den Unterhaltskosten befassen, die durch die Kfz-Versicherung entstehen.
Planmäßige Reparaturen und Service-Leistungen
Damit ein Kraftfahrzeug auch langfristig funktioniert, müssen Unterhaltskosten in Form von Reparaturen in die Kalkulation mit aufgenommen werden. Dabei gilt es zwischen den planmäßigen Leistungen im Sinne des Scheckhefts und den außerplanmäßigen Aufwendungen zu unterscheiden. Erstere lassen sich recht leicht kalkulieren. In gewissen Laufleistungs- oder Zeitabständen sind Werkstattaufenthalte vorgesehen. Hier werden entweder große oder kleine Inspektionen durchgeführt, deren Kosten sich einfach in Erfahrung bringen lassen. Hinzu kommen größere Werkstattaufenthalte, wie etwa kostspielige Zahnriemenwechsel.
Zu planmäßigen Reparaturen zählen beispielsweise:
- Austausch der Leuchtmittel
- Öl- und Ölfilterwechsel
- Auswechseln der Bremsflüssigkeit
- Reparatur und Austausch der Bremsanlage
- Wechsel der Zündkerzen
- Austausch von Luft- und Innenraumfiltern
Außerplanmäßige Reparaturen
Nicht immer läuft alles wie geplant. Im Laufe eines Fahrzeuglebens können immer wieder Reparaturen notwendig sein. Beliebte Kandidaten für derartige Fälle sind die Zylinderkopfdichtung, der oder die Turbolader sowie das Getriebe. Aufgrund ihres spontanen Auftretens lassen sich außerplanmäßige Reparaturen schlecht in die Unterhaltskosten für das Kfz integrieren. Deshalb sollte für den Fall der Fälle stets ein finanzielles Polster vorhanden sein.
Das sollten Sie außerdem beachten
Neben den allgemeinen Unterhaltskosten von Kraftfahrzeugen gibt es weitere Kriterien, die für oder gegen den Autokauf sprechen. Oder das Auto verkaufen vereinfachen respektive erschweren.
Umweltplakette – darf ich überhaupt noch nach Hause fahren?
In Deutschland gibt es mittlerweile über fünfzig sogenannte Umweltzonen, in die fast ausschließlich Fahrzeuge mit grüner Plakette fahren dürfen. Wer eine Neuanschaffung im Bereich Automobil (vor allem Diesel) plant, sollte sich unbedingt mit der Thematik auseinandersetzen. Denn wenn das eigene Heim in einer Umweltzone liegt und keine oder die falsche Plakette für das Neufahrzeug ausgestellt werden kann, kann das problematisch sein. Dann hilft entweder die Nachrüstung eines passenden Rußpartikelfilters oder das Beantragen einer Ausnahmegenehmigung.
Zukünftige Fahrverbote
Gerade in Anbetracht des Abgas-Skandals sollte die Überlegung getroffen werden, welche Perspektive die Fahrzeugart hat. Vor allem Dieselmotoren werden geradezu von den Medien zerrissen. Fahrverbote und Sperrzonen sind im Gespräch. Diese womöglich baldigen Einschränkungen wirken sich nicht nur negativ auf den Komfort aus. Sie torpedieren auch die Gebrauchtwagenpreise der entsprechenden Fahrzeuggruppen. Das heißt zum einen, dass hier Schnäppchen möglich sind. Zum anderen bedeutet das aber auch, dass neu angeschaffte Diesel einem hohen Wertverlust unterliegen könnten.