Bremsassistent (BA) – ein wichtiges Sicherheitsmerkmal

Der Bremsassistent (BA) gehört zu den sogenannten Fahrerassistenzsystemen. Er sorgt dafür, dass eine Gefahrenbremsung mit der nötigen Stärke vonstatten gehen kann. Hierzu erhöht der Bremsassistent den für die Bremsung nötigen Pedaldruck bis zum Maximum, während das Antiblockiersystem (ABS) eine Gefahr durch das Blockieren der Räder verhindert.

Wie funktioniert der Bremsassistent (BA)?

Das noch relativ junge System ermittelt elektronisch, ob es sich um eine Notbremsung des Fahrers handeln könnte. Es erfolgt – anders als bei anderen Systemen – keine automatische Bremsung aufgrund einer Abstandsmessung zu etwaigen Hindernissen. Diese Aufgabe würde der Notbremsassistent übernehmen. Der Bremsassistent ermittelt vielmehr über seine Sensoren und den Bordcomputer die Zeit zwischen der letzten Gaspedalbetätigung und der Bremsbetätigung und außerdem die Geschwindigkeit der Gasderegulierung (der Wegnahme des Drucks). Ist die Zeit zwischen Gas und Bremse sehr kurz und hat der Fahrer das Gaspedal sehr schnell losgelassen, ist mit dem ‚Wunsch‘ einer Gefahrenbremsung zu rechnen. Der Bremsassistent ändert daraufhin die sogenannte Bremsverstärkungskennlinie, die im Normalfall die Hydraulik für den Bremskraftverstärker steuert.

Der Bremsassistent trägt – herstellerabhängig – unter anderem folgende Bezeichnungen:

  • iBrake
  • Pre-Safe-Bremse
  • Active City Stop
  • City Safety
  • Predictive Safety System

Welchen Nutzen hat der Bremsassistent?

Verkehrs- und Unfallforscher schätzen den Nutzen als sehr hoch ein, denn die wenigsten Fahrer bremsen in Notfällen optimal. Vielfach beginnen sie die Bremsung zu schwach oder nehmen wie beschrieben den Fuß gleich wieder von der Bremse, wenn die Gefahr längst nicht vorbei ist. Man schätzte Ende 2014, dass bei flächendeckendem Einsatz von Bremsassistenten in allen Personenkraftwagen deren schwere Unfälle um 12 % zurückgehen würden. Freilich sind nur moderne Fahrzeuge seit den 2000er Jahren mit dieser Fahrassistenz ausgerüstet. Die Versicherer sprechen sich sehr für das System aus, die EU hat inzwischen reagiert und schreibt den Bremsassistenten schon seit Februar 2011 für alle Neuzulassungen vor. Wenn die technische Entwicklung voranschreitet, dürfte das auch bald für den Notbremsassistenten gelten, der als „intelligentes“ Sicherheitssystem ganz ohne Handlung des Fahrers eine Bremsung einleitet. Die automatische Notbremsung erkennt und berechnet kritische Situationen durch Radar- und Lidarsensoren in Zusammenspiel mit dem Bordcomputer.

Bremsassistent und Fahrzeugwert

Der Bremsassistent ist ein wichtiges, sicherheitsrelevantes Merkmal an Fahrzeugen, nicht umsonst für Neuzulassungen inzwischen gesetzlich vorgeschrieben und technisch auch nicht ganz ohne. Der Mehrwert kann zwischen 500 bis 1.000 Euro beziffert werden, abhängig vom Modell und weiteren Eigenschaften des Fahrzeugs. Jedoch ist dieser Wert schwer zu beziffern, weil Bremsassistenten – im Gegensatz etwa zu Tempomaten – praktisch nicht nachgerüstet werden und die Hersteller die Kosten für dieses Detail nicht gesondert ausweisen. Daher ist das Vorhandensein eines Bremsassistenten übergreifend im Zusammenhang mit der Marke und dem Baujahr zu betrachten.