Kurzstrecken mit dem Auto: Langfristig schädlich

Viele Menschen nutzen das eigene Auto für nahezu alle Wegstrecken. Sei es die Fahrt zum örtlichen Bäcker, zum Zigarettenautomaten oder zur Apotheke, die nur ein paar Häuser weit entfernt ist. Das ist zwar bequem, schadet dem Kraftfahrzeug jedoch langfristig. Fahrzeugbewertungkostenlos.de zeigt, welche Schäden Kurzstrecken am Auto verursachen können und wie sie diesen zumindest einigermaßen entgegenwirken können.

Suboptimaler Motorlauf bei kalten Temperaturen

Müsste man einen kritischen Punkt im Ablauf einer Autofahrt ausmachen, so wäre das in jedem Falle die Startphase. Denn mit der Zündung des Kraftstoffs in den Brennräumen erlebt der Motor große Veränderungen in kürzester Zeit, die eine echte Belastungsprobe darstellen. Den idealen Lauf erleben die Aggregate nämlich bei einer Öltemperatur zwischen 80°C und 120°C. Bei diesen Temperaturen sind alle Bauteile aufeinander eingestimmt – das Öl hat seine Viskosität erreicht und schmiert die beweglichen und/oder aneinander reibenden Teile zuverlässig.

Was passiert jedoch, wenn der Motor kalt startet?

In diesem Falle kommt es vorerst zu einer recht einseitigen Erwärmung der Komponenten. So können Reibereien entstehen, die wiederum zu einem höheren Verschleiß sowie Riefen in den Oberflächen führen können. Schließlich muss auch das Öl erst warm werden. Das Kühlwasser verfügt zu diesem Zeitpunkt lediglich über Umgebungstemperaturen und kann die gleichmäßige Verteilung der Wärme nicht gewährleisten. Wer den Motor nun zu stark belastet, erhöht damit den Verschleiß um ein Vielfaches. Deshalb gilt: Die ersten Kilometer sollten behutsam gefahren werden, bis das Aggregat seine Betriebstemperatur erreicht hat. Diese darf übrigens keinesfalls mit der Temperatur des Kühlwassers gleichgesetzt werden. Die Faustformel besagt, dass das Öl erst 10 Minuten später auf der gleichen Temperatur ist.

Kurze Strecken verhindern das Erreichen der Betriebstemperatur

Wer sein Auto nun ausschließlich oder überwiegend für Kurzstrecken einsetzt, quält den Motor im Prinzip dauerhaft mit Kaltstarts. Diese sind im eigentlichen Sinne nicht schlimm, sofern man auf Vollgas oder zu hohe bzw. zu niedrige Drehzahlen verzichtet. Schlimm ist hingegen die Tatsache, dass der Warmlauf nach dem Kaltstart für diverse Prozesse im Motor und der Auspuffanlage benötigt wird.

Benzinmotoren sind beispielsweise im kalten Zustand nicht dazu in der Lage, ihren Kraftstoff vollends zu verbrennen. Es kann zu Ablagerungen von Benzin im Öl kommen. Diese unverbrannten Restbestände werden genau dann „entsorgt“, wenn der Motor warm wird. Geschieht das aber nicht, landen sie im Öl und reduzieren die Schmierfähigkeit signifikant. Kurzstrecken-Fahrer sollten die Ölwechsel-Intervalle deshalb deutlich verkürzen. Das Problem kann übrigens leicht diagnostiziert werden: Riecht das Öl nach Benzin, sollte es möglichst schnell raus aus dem Motor.

Mit dem Nichterreichen der Betriebstemperaturen kommt es übrigens noch zu einem weiteren Problem: Die Rußpartikelfilter von Dieselmotoren können sich nicht freibrennen und erfüllen ihren Sinn eines Tages nicht mehr. Das kann schwerwiegende Folgen haben – für die Technik und die Umwelt.

Fazit

Das Fahren von regelmäßigen Kurzstrecken sollte wohl durchdacht sein. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, ab und zu längere (sinnvolle) Strecken mit dem Auto zurückzulegen. Ansonsten kann die Technik schnell leiden.