Bremsen testen – für den Notfall vorbereitet

Die Bremsen zählen im Kfz-Bereich zu den wichtigsten Bauteilen überhaupt. Sie sind sicherheitsrelevant und offenbaren außerdem eine Menge über den Zustand des Autos. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Bremsen testen können und worauf es außerdem zu achten gilt.

Arten von Bremsen in Personenkraftwagen

Im Prinzip gibt es zwei Bremssysteme, zwischen denen heutzutage unterschieden wird. Die weniger oft genutzte Form ist die sogenannte Trommelbremse. Hier wird der Bremsbelag in einem Zylinder geführt und bei Bremsbetätigung an dessen Flächen gepresst. Der große Vorteil und nahezu einzige Grund, warum die Trommelbremse ihren Einsatz findet, ist die recht hohe Bremswirkung. Ein Bremskraftverstärker wird in der Regel nicht benötigt. Außerdem sind sie länger haltbar und gut vor Korrosion und Umwelteinflüssen geschützt. Entsprechend schwieriger ist allerdings auch die Prüfung beziehungsweise der Austausch der Bremsbeläge.

Die Scheibenbremse ist vergleichsweise einfacher aufgebaut und deutlich effektiver. Hier rotiert lediglich eine Bremsscheibe mit dem Rad mit. Kommt es zum Bremsvorgang, presst ein sogenannter Bremssattel die Bremsbeläge auf diese Scheibe. Dank des offenen Aufbaus kann die dabei entstehende Wärme direkt abgeführt werden. Außerdem sind Mängel an der Bremsanlage oftmals direkt erkennbar. Und diesen wollen wir uns nun widmen.

Die Bremsen testen: Sichtbare Eindrücke

Die einfachste Möglichkeit, die Bremsen zu testen, ist die Sichtprüfung. Besonders bei Alufelgen offenbart sich dem geneigten Betrachter ein guter Blick auf die Bremsscheiben. Sind Stahlfelgen oder besonders „undurchsichtige“ Felgen montiert, müssen diese womöglich vorab abmontiert werden. Auf der Vorderachse können Sie das Blickfeld übrigens verbessern, indem Sie die Lenkung voll einschlagen.

Sie sehen nun (im Falle von Scheibenbremsen) den Bremssattel, der auf der Scheibe liegt. Diese sollte möglichst glatt sein, da Riefen (Rillen) für einen erhöhten Verschleiß sorgen und nicht mehr die gewünschte Bremsleistung bieten. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum beim Austausch der Bremsen stets die Belege mitsamt den Scheiben gewechselt werden sollten. Riefen und andere Unebenheiten würden ansonsten für einen zu schnellen Verschleiß sorgen, wenn lediglich eine Komponente getauscht wird.

Halten wir fest: Die Bremsen sollten beim Bremsen testen glatt sein und über keine Riefen verfügen. Ein Grat an der Seite ist indes nicht ganz so schlimm. Dieser kann von einer Fachwerkstatt abgeschlagen werden. Rost auf der Bremse ist übrigens kein zwangsläufiger Grund, die Bremse austauschen zu lassen. Flugrost wird ganz einfach weggebremst. Besonders bei minderwertigen Bremsen kann es jedoch sein, dass sich der Rost durch die gesamte Scheibe zieht. In diesem Falle sollte ein Austausch in Erwägung gezogen werden.

Der Blick unter die Motorhaube

Unter der Motorhaube können Sie auch etwas über die Bremsen in Erfahrung bringen: Nämlich den Stand der Bremsflüssigkeit. Der Behälter ist oftmals gut erkennbar und zeigt an, wie viel Flüssigkeit sich im System befindet. Idealerweise sollte der Stand zwischen den angezeigten Grenzen Minimum und Maximum liegen. Tut er das nicht, ist womöglich etwas faul. Denn dann ist entweder zu viel Wasser im System oder es gibt eine Leckage. Ein zu niedriger Stand der Bremsflüssigkeit kann allerdings auch darauf hindeuten, dass ein zu hoher Bremsdruck aufgebaut wird, der wiederum durch zu sehr verschlissene Belege entsteht / entstehen muss.

Bremsen testen während der Fahrt: Geräusche und Lenkverhalten

Bei der Probefahrt sollten Sie unbedingt darauf achten, ob beim Bremsen seltsame Geräusche entstehen. Während ein Quietschen verkraftbar ist, können malmende Geräusche für einen Defekt der Bremsanlage sprechen. Achten Sie außerdem darauf, ob das Lenkrad ausbrechen möchte, sobald die Bremse betätigt wird. Auch hier kann ein zu starker oder ein einseitiger Verschleiß verantwortlich sein. Sie sollten auf jeden Fall auch die Gefahrenbremsung prüfen.

Nicht ausschließbare Mängel

Mithilfe dieser Optionen haben Sie eigentlich viele Fehlerquellen erschlagen. Da eine Bremsanlage  jedoch nicht nur aus den Bremsscheiben, Bremssätteln sowie der Bremsflüssigkeit besteht, kann es auch weitere Fehlerquellen geben. So können Bremsleitungen undicht sein. Weitere Fehlerquellen sind außerdem im sogenannten Bremskraftverstärker oder den Zylindern zu finden, die für den Druckaufbau im System sorgen. Lassen Sie im Zweifelsfalle die professionelle Prüfung in einer Werkstatt durchführen.