Wegfahrsperre (WFS, WS)

Jedes Jahr werden in Deutschland zehntausende Autos gestohlen und anschließend im Ausland verkauft. So entstehen bei den Autofahrern und ihren Versicherungen große finanzielle Schäden, die vermieden werden könnten, wenn elektronische oder mechanische Wegfahrsperren besser zum Einsatz gebracht würden. Jede Wegfahrsperre steigert auch den Fahrzeugwert, denn ein potentieller Käufer erkennt so, dass das wertvolle Fahrzeug besser gegen Diebstahl gesichert ist.

Die elektronische Wegfahrsperre als Standardlösung

Heutzutage ist die elektronische Wegfahrsperre die gesetzlich vorgeschriebene Lösung gegen Fahrzeugdiebstähle. Sie ist bei allen PKWs vorhanden, die nach 1998 in den Verkehr gebracht wurden. Die fehlende elektronische Wegfahrsperre bei älteren Fahrzeugen vermindert die Versicherungsleistung der Kasko-Versicherungen nach einem Diebstahl. Die elektronische Wegfahrsperre wird automatisch aktiviert, wenn nach dem Abstellen des Fahrzeuges die Zündung abgestellt wird. Nur mit dem vorgesehenen Schlüssel kann die Zündung aktiviert und die elektronische Wegfahrsperre deaktiviert werden. Eine Fälschung oder Kopie des Schlüssels reicht nicht aus, um das Fahrzeug wieder zum Laufen zu bringen. Der Code der Wegfahrsperre wird im Zündschloss erkannt und an die elektronische Steuereinheit übermittelt.

Mechanische Wegfahrsperren als zusätzliche Sicherheit

Zusätzlich zur elektronischen Wegfahrsperre und zur Verbesserung der Sicherheit bei älteren Fahrzeugen werden mechanische Wegfahrsperren zum Einsatz gebracht, die ebenfalls das unbefugte Bewegen des Fahrzeuges verhindern sollen. Sehr beliebt ist hier die Lenkradkralle, denn es handelt sich um kostengünstige und effiziente Lösung. Die Lenkradkralle ist eine Stange, die mit einem Schloss versehen ist; das Lenkrad ist blockiert, die Richtung der Reifen des Fahrzeuges kann nicht verändert werden. Eine Bewegung des Fahrzeuges kann auch dadurch unterbunden werden, dass die Gangschaltung blockiert wird. Hierzu gibt es Gangschaltungssperrvorrichtungen. Eine Blockade der Reifen kann auch durch eine äußerlich angebrachte Parkkralle erreicht werden. Diese Lösung ist auch sehr effizient, kostet aber mehr als eine Lenkradsperre und ist umständlicher in der Bedienung. Parkkrallen werden auch als unfreiwillige Wegfahrsperren eingesetzt. Mit diesen soll fehlerhaftes Parkverhalten geahndet werden. Eine Bewegung des Fahrzeuges ist erst dann möglich, wenn die Strafe für das Fehlverhalten bezahlt wurde.

Wegfahrsperren können umgangen werden

Eine einzelne Wegfahrsperre ist kein automatischer Schutz vor Diebstahl. Professionelle Autodiebe haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, Wegfahrsperren zu überwinden. Die Abschreckung von Wegfahrsperren ist aber besser, wenn schnell erkennbar wird, dass mehrere Systeme zum Einsatz kommen, die unabhängig voneinander arbeiten. Setzt man dann neben den sichtbaren Wegfahrsperren weitere unsichtbare Wegfahrsperren ein (z.B. verdeckte Systeme zum Ausschalten der Stromversorgung), dann ist die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Diebstahls deutlich gemindert.