Unter einer Klimaanlage – abgekürzt A/C – in einem Fahrzeug ist ein eigenständiges Gerät zu verstehen, dessen Aufgabe darin besteht, die Temperatur im Wageninnern unabhängig von der Außentemperatur zu regulieren. Üblicherweise wird eine Klimaanlage dazu verwendet, bei hohen Außentemperaturen im Innenraum des Fahrzeuges eine niedrigere und damit angenehmere Temperatur zu erzeugen.
Gute Gründe für die Klimaanlage (A/C)
Als Standard besitzen die meisten PKW Werkseitig eine Heizungs- und Belüftungsanlage. Die Heizungsanlage arbeitet mit der vom Motor erzeugten Wärme, die über entsprechende Luftkanäle aufgenommen und mittels Gebläse in den Innenraum des Wagens geleitet wird. Die hierbei eingesetzten Gebläse dienen gleichermaßen zur Belüftung bei abgeschalteter Heizung.
Bestehen sehr hohe sommerliche Temperaturen, reicht die Belüftung beziehungsweise der Luftstrom über das Gebläse zur Kühlung des Innenraums oft nicht mehr aus. Der hierbei entstehende Kühleffekt basiert lediglich auf der Abkühlung der Hautoberfläche aufgrund der Luftströmungsgeschwindigkeit. Eine tatsächliche Abkühlung der Umgebungsluft im Wageninnern findet nicht statt.
Eine Klimaanlage arbeitet zur Erzeugung niedrigerer Temperaturen mit einem Kältemittel. Damit unterscheidet sich die Air Condition, abgekürzt A/C, erheblich vom Kühlgebläse, dessen einziges Kühlmittel der Luftstrom ist. Hier sollte zum besseren Verständnis eingefügt werden, das Kühlmittel und Kältemittel verschieden zueinander sind. Als Kühlmittel ist im Prinzip jedes Fluid geeignet, das Wärme aufnehmen und transportieren kann. Dazu zählen beispielsweise normales Wasser oder auch Luft. Ein Kältemittel hingegen ist in der Lage, bei schon bestehender niedriger Temperatur Wärme aufzunehmen und abzuleiten. In der Fachsprache arbeitet ein Kältemittel entgegen dem Temperaturgradienten. Ein Kühlmittel kann das nicht.
Technisch gesehen arbeitet eine Klimaanlage in einem Fahrzeug genauso wie der Kühlschrank in der eigenen Küche, jedoch mit weitaus komplexeren Vorgaben. Denn während der Kühlschrank lediglich die im Kühlraum bestehende Warmluft abführen muss, um niedrigere Temperaturen zu erzeugen, muss die Klimaanlage im Fahrzeug zuerst Kaltluft produzieren, um so das Wageninnere herabzukühlen. Zudem besteht für ein Fahrzeug eine ständig wechselnde Umgebung mit Sonneneinstrahlung, Schatten, Fahrtwind und Stillstand. Im Weiteren kann ein Fahrzeug nicht so stark isoliert werden wie ein Kühlschrank und die notwendige Kühlung sollte möglichst kurzfristig erfolgen.
Die Klimaautomatik im Überblick
In modernen Fahrzeugen werden heute meist automatisch arbeitende Klimaanlagen verbaut. Deren Steuerungselektronik ermittelt über entsprechende Sensoren die aktuell bestehenden Temperaturwerte und gleicht die eigene Leistung diesen Parametern an. Dadurch muss nicht manuell nachgeregelt werden, wenn die Außentemperatur steigt oder sinkt. Selbst die gezielte Ansteuerung einzelner Sitzbereiche wie die des Beifahrers oder der Rücksitze ist möglich. Die Sensorik der Fahrzeug-Klimaanlagen ist inzwischen so ausgereift, dass sogar der Stand der Sonne ermittelt werden kann und so etwa von der Sonne stärker beschienene Fensterflächen zusätzlich gekühlt werden. Eine Klimaanlage kann im Übrigen auch wärmen. Das physikalische Prinzip der Kältemaschine funktioniert in beide Richtungen. Allerdings ist aus Sicht der Energieeinsparung die Nutzung der so oder so vorhandenen Motorwärme an kalten Tagen sinnvoller als die Inbetriebnahme eines zusätzlichen Aggregats wie der Klimaanlage.
Für das körperliche Wohlbefinden und damit letztlich auch für die Verkehrssicherheit besitzt die Klimaanlage in Fahrzeugen einen hohen Stellenwert. Üblicherweise zeigt der Mensch bei einer Umgebungstemperatur von rund 20 Grad Celsius seine höchste Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, natürlich abgesehen von anderen Einflüssen wie Übermüdung oder Krankheiten. Durch die großen Fensterflächen eines Fahrzeuges im Verhältnis zum relativ geringen Volumen des Innenraums wird dieser ideale Temperaturbereich schon bei milderen Außentemperaturen schnell überschritten. Die Kühlung durch das geöffnete Seitenfenster wird aufgrund stetig steigender Allergie-Erkrankungen immer weniger genutzt. Die Klimaanlage bietet hier nicht nur eine effektive Kühlung sondern aufgrund Vorgeschalteter Filter auch die Vermeidung von Allergieauslösenden Pollen oder Sporen im Wageninneren.
Während in südlichen Ländern mit hohen Jahres-Durchschnittstemperaturen die Klimaanlage schon seit vielen Jahren zur Standard-Ausrüstung zählt, setzt sich auch in den mittleren Breitengraden die Air Condition immer mehr durch. Das wirkt sich ebenso auf Fahrzeuge mit nachgerüsteten Klimaanlagen aus, deren Wert im Wiederverkauf steigt, wenn der Käufer auch an heißesten Tagen während der Fahrt einen kühlen Kopf bewahren kann.
Positiver Nebeneffekt: Das Ende beschlagener Scheiben
Da eine Klimaanlage äußerst trockene Luft in den Innenraum gelangen lässt, ist ihr Einsatz auch in sicherheitsrelevanten Fragen sinnvoll. Denn die trockene Luft entfernt die Feuchtigkeit im Innenraum und sorgt so beispielsweise dafür, dass das Kondenswasser von dem Glas der Scheiben aufgenommen wird. Beschlagene Scheiben finden damit ihr Ende. Oftmals wird diese Technik in Fahrzeugen standardmäßig genutzt. Stellt man die Lüftung auf die Frontscheibe, wird die Klimaanlage automatisch aktiviert.
Negativer Nebeneffekt: Fehlende Motorleistung und / oder höherer Verbrauch
Um die Luft abzukühlen, wird in der Klimaanlage (A/C) ein Klimakompressor genutzt. Dieser ist wiederum mit dem Motor in Verbindung. Wird er aktiviert, gelangt Motorleistung zur Klimaanlage und kann nicht mehr für das Fahren genutzt werden. Besonders schwach motorisierte Benziner zeigen somit oftmals Schwächen, sobald die Klimaanlage aktiviert wurde.
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