Ein Head-up-Display ist eine Vorrichtung, die bestimmte Informationen mittels eines Projektionsgerätes in eine größtenteils durchsichtige Scheibe spiegelt.
Eine Problematik bei der Führung von Fahrzeugen ist die Konzentration auf die Straße beziehungsweise die vor dem Fahrzeugführer liegende Strecke. Selbst schon bei geringeren Geschwindigkeiten wie etwa 50 km/h werden in einer Sekunde fast 14 Meter zurückgelegt. Darum sollte die Ablenkung des Fahrzeugführers von der Streckenübersicht so gering wie möglich sein. Das Ablesen der Armaturen, die üblicherweise unterhalb der Windschutzscheibe angeordnet sind, ist eine solche eine Ablenkung. In diesem Zeitraum kann sich auf der Strecke ein Hindernis aufbauen, das zunächst unbemerkt bleibt; wie etwa das berühmt-berüchtigte Stauende auf der Autobahn. Mithilfe des Head-up-Displays werden diese ablenkenden Momente reduziert, da wichtige Informationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers gespiegelt werden.
Wie funktioniert ein Head-up-Display?
Das Head-up-Display besteht in der Regel aus drei Komponenten: Der bildgebenden Einheit, dem optischen Modul und letztendlich auch der Fläche, auf der das Bild projiziert wird. Während in früheren Systemen kleine Bildröhren, entsprechend den Röhrenfernsehern, als bildgebende Module verwendet wurden, sind es heute TFT-Displays, die bei gleicher Leuchtstärke weniger Platz benötigen und zudem stabiler auf Vibrationen reagieren. Das optische Modul ist der bildgebenden Einheit nachgeschaltet und überträgt das Bild mittels eines Kollimators auf die Projektionsfläche. Ein Kollimator ist im Grunde eine Sammellinse, die das streuende sichtbare Licht des TFT-Displays parallel ausrichtet, sodass eine gezielte Projektion möglich ist. Als Projektionsfläche dient die Windschutzscheibe, die eine entsprechende Beschichtung besitzt, um sowohl eine klar sichtbare Projektion anzeigen zu können und gleichermaßen eine gute Durchsicht bietet.
Die Entwicklung des Head-up-Displays
Entwickelt wurde das Head-up-Display für weit schnellere Geräte als für Autos. Schon in den 1940er Jahren wurden Head-up-Displays in Kampfflugzeugen eingesetzt. So etwa zur Zielerfassung bei Angriffen. Immerhin durchfliegt ein mit Schallgeschwindigkeit fliegender Jet pro Sekunde eine Strecke von rund 340 m. Heutige Head-up-Displays für den militärischen Einsatz in der Luftfahrt bieten eine Vielzahl an unterschiedlichen Informationen – von der Radarerfassung über die Navigation bis zu den Waffensystemen. Auch in der zivilen Luftfahrt werden vermehrt Head-up-Displays eingesetzt, um die Risiken des immer dichter werdenden Luftverkehrsnetzes abzusenken.
In Automobilen kam das Head-up-Display erstmalig in den 1980er Jahren zum Einsatz. Sowohl General Motors wie auch Nissan setzten damals Schwarzweiß- Head-up-Display in verschiedenen Modellen ein. Das erste farbige Display wurde wiederum von General Motors in der Corvette ab dem Baujahr 2001 verbaut. In Europa war es der Fahrzeughersteller BMW im Jahr 2003, der in seinen 5er und 6er-Modellen Head-up-Displays verwendete. Seitdem bieten verschiedene Fahrzeugproduzenten das Head-up-Display als Ausstattungsmerkmal an, zudem können Head-up-Displays auch nachgerüstet werden. So etwa das System des Navigationsgeräte-Herstellers Garmin.
Erhöhen Head-up-Displays den Fahrzeugwert?
Für nicht wenige Autofahrer ist die Verwendung eines Head-up-Displays wie Science-Fiction. Allerdings zeigen sich die meisten Verwender überzeugt von den Systemen, wenn es einmal ausprobiert wurde. Als Ausstattungsmerkmal erhöht das Head-up-Display sowohl bei Neufahrzeugen als auch Gebrauchtwagen den Fahrzeugwert.