Als Rentnerfahrzeug werden Autos bezeichnet, die als Erst- oder auch als Zweitwagen von der Generation 60 plus gefahren und zum Verkauf angeboten werden. Der Begriff Rentnerfahrzeug hat sich im Laufe der Zeit auch dadurch entwickelt, dass die Kfz-Halter als eine Personengruppe im fortgeschrittenen Alter ihr Auto buchstäblich mehr hegen und pflegen als tatsächlich fahren. Das Fahrzeug selbst wird in einen direkten Zusammenhang mit der Persönlichkeit von Menschen im Ruhestand gebracht. Dabei ist der Begriff Rentner mehr als ein Synonym für die Generation zu verstehen, die nicht mehr erwerbstätig ist. Das hat oftmals ein insgesamt ruhigeres, geruhsames und weniger bewegtes Leben im Alltag zur Folge. Im Gegensatz zur Berufstätigkeit mit einem täglichen Berufspendeln wird das Auto in dieser Lebensphase nahezu ausschließlich für persönlich-private Fahrten genutzt. Die beschränken sich häufig auf Einkäufe, auf Bekanntenbesuche in der näheren Umgebung sowie auf die Wahrnehmung von Arztterminen. Vieles spielt sich im räumlichen Umfeld des Wohnsitzes ab.
Positive Merkmale eines sogenannten Rentnerfahrzeugs
Autohändler bewerben ihre Gebrauchtwagen gerne mit dem Attribut eines Rentnerfahrzeugs. Anhand des Kfz-Briefes sowie anderer Unterlagen wie Scheckheft und Wartungs- oder Reparaturrechnungen lässt sich die Historie des Fahrzeuges recht genau verfolgen. Ein typisches Rentnerfahrzeug hat den Rentner als einzigen Vorbesitzer, wenn es verkauft wird. Er hat das Auto als Neufahrzeug gekauft und möchte es, meistens aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen, verkaufen. Zu den positiven Merkmalen gehören
- eine sehr niedrige Kilometerleistung im Verhältnis zur Zulassungsdauer,
- die abgeschlossene Garage als Dauerparkplatz,
- eine insgesamt getriebeschonende Fahrweise,
- die regelmäßige und scheckheftnachgewiesene Fahrzeugwartung,
- eine erfahrungsgemäß hochwertige Motorisierung,
- die in der Regel viertürige Limousine,
- sehr wenig Steinschläge in Fahrzeuglack und Frontscheibe aufgrund der schonenden Fahrweise,
- oftmals ein modernes Automatikgetriebe,
- eine penible Sauberkeit im Fahrzeuginnenraum inklusive Kofferraum,
- ein manchmal überdimensionierter Fahr- und Ausstattungskomfort.
Allgemein gelten Rentner als Personen, die ihr Fahrzeug lieben. Entweder nehmen sie sich die Zeit und pflegen es selbst, oder sie bezahlen die regelmäßige Außen- und Innenwäsche. Die Bereifung mit getrennten Sommer- und Winterreifen wird aus Gründen der Sicherheit und Komplettierung bevorzugt. Ein Navigationsgerät gehört oftmals ebenfalls zur Ausstattung, ebenso wie das Autoradio mit seinem aktuellen Verkehrsfunk.
Marginale Nachteile am Rentnerfahrzeug
Ein Rentnerfahrzeug hat kaum Nachteile, die nicht auch jedes andere Gebrauchtfahrzeug haben kann. Als ein Nachteil wird ganz allgemein das Bewegen des Fahrzeuges angesehen. Vergleichbar mit einem Rennpferd muss auch das hochtourige Auto, wie es heißt, ab und an ausgefahren werden. Das ist nur auf der Autobahn möglich. Der Motor des Rentnerfahrzeuges ist im Stadtverkehr bei den nur sporadisch anfallenden Fahrten deutlich unterfordert. Das lässt sich jedoch leicht nachholen. Der Motor nimmt dadurch keinen Schaden, sondern muss langsam an die zukünftige Fahrweise herangeführt werden. Dazu verhilft ein Ölwechsel beim Fahrzeugkauf.
Selbstverständlich gibt es auch hier große Unterschiede, da auch im Renteneintrittsalter vollkommen unterschiedliche Fahrstile vorhanden sein können. Deshalb ist auch das Attribut „Rentnerfahrzeug“ mit Vorsicht zu genießen und keinesfalls auf eine komplette Bevölkerungsgruppe zu übertragen. Generell weiß der erfahrene Autokäufer jedoch, was er an einem „Rentnerfahrzeug“ hat und dass die Vorteile hier in der Regel signifikant sind.